Los, verlasse Deine Komfortzone, Du faule Sau !

Wunschleben-Tipp | Ideen für ein glückliches und selbstbetimmtes Leben

Dieser Beitrag handelt nicht vom 5-Uhr-Club, nicht von Büßerschuhen und nicht von endloser Selbstoptimierung…

Eigentlich wollte ich heute davon berichten, wie sich mein Leben verbessert hat, seit ich morgens um 04:17 Uhr aufstehe, in meine Büßerschuhe steige und mich vor der Meditation unter der eiskalten Dusche selbst geißle.

Natürlich wollte ich Euch auch davon berichten, um wie viel produktiver und erfolgreicher ich geworden bin, seit ich vor dem Frühstück einen Marathon laufe und meinen Plan für den nächsten Tag erst abends nicht vor 23:12 Uhr abschließe, bevor ich noch 17 Dinge in mein Dankbarkeitsbuch schreibe.

Das alles – und wie ich es schaffte, meine Komfortzone zu verlassen, wollte ich Euch heute gerne erzählen.

Aber leider kann ich das nicht, da ich all den permanenten Selbstoptimierungsmist nicht mitmache.

Ich bleibe lieber ich selbst, lebe einfach in meinem Biorhytmus.

Auch wenn es kaum zu glauben ist: Mir geht es saugut damit !

Ich habe überhaupt nichts gegen persönliches Wachstum und gegen Selbstoptimierung (wär auch irgendwie doof, als Coach).

Ich habe aber eine natürliche Abneigung dagegen, mir von außen vorschreiben zu lassen, was ich tun soll und was richtig für mich ist.

Ich spüre stets eine innere Aufruhr, wenn es um “one-size-fits-all-Rezepte geht und gegen Massenphänomene, die von „Gurus“ ausgelöst werden.

Ich habe zudem eine angeborene Abneigung gegen Dinge, die sich zwar “ganz gut anhören”, die ich aber verstandesmäßig nicht voll nachvollziehen kann.

Verlasse Deine Komfortzone!

Eine der Dinge, die ich überhaupt nicht nachvollziehen kann ist die Aufforderung, seine Komfortzone zu verlassen, um persönlich zu wachsen.

Seit Jahren turnen smarte Rednerinnen und Redner auf den Bühnen dieser Welt umher und reden den Menschen im Saal ein, dass sie ihre “Komfortzone verlassen sollen”, um persönlich zu wachsen und erfolgreich zu sein.

Im Ergebnis suchen immer mehr Menschen nach “Challenges”, nach “Herausforderungen” anstatt nach Aufgaben und Lösungen.

Dieser Irrsinn bringt Menschen nicht nur dazu – entgegen ihres Biorhytmus – morgens um 03:12 aufzustehen – nein: Sie schütten sich auch noch eiskaltes Wasser über den Körper und besteigen für viel Geld hohe Berge und nehmen andere “Challenges” an.

Seid Ihr eigentlich bekloppt ? Habt Ihr sie noch alle ?

ich habe ja weder etwas dagegen, Dinge, die man gerne tut mit viel Leidenschaft zu tun, noch finde ich es falsch, kniffelige Aufgaben zu lösen.

Allerdings frage ich mich, welches Lebewesen freiwillig etwas tut, das nur durch “Qual” zu erreichen ist ?

Wer sich gerne körperlich verausgabt, der soll das meiner Meinung nach weiterhin tun; Es gibt ja Menschen, die da einfach Spaß dran haben.

Aber wer das nicht gerne tut, der sollte sich eine andere Beschäftigung suchen.

So kommst Du wirklich in Deinen “Flow”

In Deinen persönlichen Flow kommst Du, wenn drei Dinge erfüllt sind:

  • Du musst etwas gefordert sein (nicht überfordert)
  • Du musst von innen heraus Bock drauf haben (intrinsisch motiviert sein)
  • Du musst es “handwerklich” können (Menschen mit 2 linken Händen [ich kenne da einen] sollten nicht Feinmechaniker werden).

Deshalb stehe ich so vielen “Ideen” & “Konzepten” aus dem Bereich “Coaching & Selbstoptimierung” so kritisch gegenüber und folge lieber meinem eigenen Rhytmus.

Es war auch noch nie so ganz falsch, auf sein Bauchgefühl zu hören.

Sollen doch die ganzen „Hardbodys“ und „mentalen Ledernacken“ machen, was sie wollen, aber ich suche mir meine Herausforderungen weiterhin selbst heraus.

Ich bin keine Kampfsau und ich werde auch keine…

Und Du musst auch keine sein….

Hammer aufn Kopf – mich hätte es fast erwischt

Wunschleben-Tipp | Ideen für ein glückliches und selbstbetimmtes Leben

Es ist nicht mehr zu leugnen – ich werde älter. Der Tod, auch mein eigener, ist unvermeidlich und er rückt immer näher.

Ich merke das nicht nur daran, dass die Zahlen an meinem eigenen Geburtstagen und denen meiner Freunde immer größer werden, ich merke auch an anderen Ereignissen, dass es Zeit wird, sich langsam mit der Tatsache des eigenen Endes auseinanderzusetzen.

  • Letztes Jahr erkrankte ein guter Freund von mir schwer an Krebs – er konnte dem Tod dank Opration und Chemotherapie gerade nochmal von der Schippe springen.
  • Im Mai 2023 hielt ich einer guten Freundin beim Sterben die Hände. Sie starb eine Stunde nach unserem letzten Besuch mit gerade mal 56 Jahren. Sie starb an Krebs.
  • Im Juni dieses Jahres begleitete meine Familie und ich meine Mutter eine Woche lang bei ihrem letzten Kampf. Sie starb nach kurzer, schwerer Krankheit mit 81 Jahren an Krebs.
  • Im Juli 2023 wurde bei mir eine starke Verengung an einer Herzarterie festgestellt und zwas an einer Stelle von der der Kardiologe sagte: „Wenn es dort knallt – na ja….“

Meine Engstelle im Herzen wurd durch einen Stent wieder durchgängig gemacht, ich bin außer Gefahr, hätte aber in den nächsten Monaten daran „plötzlich“ sterben können.

Ich bin eben auch keine 20 mehr ! Es ist einfach so…

Hammer vorn Kopf – ab jetzt bin ich chronisch krank !

Ich habe überlebt dank moderner Medizin und dem Privileg, in der “1st World” zu leben

Niemand kann genau sagen, wann es bei mir “geknallt hätte”, aber sicherlich hätte das kein Jahr mehr gedauert; wohl eher ein paar Wochen oder Monate.

Dank moderner Medizin und der Tatsache, dass ich einem der reichsten Länder der Erde zur Welt gekommen bin, haben im wahrsten Sinne des Wortes dafür gesorgt, dass ich dem Sensemann nochmal den Stinkefinger zeigen konnte und er alleine nach Hause gehen musste. Ich war noch nicht dran !

Die Stenose an meiner Herzarterie wurde mittels eines Stents wieder geweitet und stabilisiert und vermutlich ist hier auf lange Zeit keine Katastrophe zu erwarten….

Ja, hier – an der “reparierten Stelle“ ist es ok – aber…

Die Engstelle an meiner Arterie trat aber auf, weil ich eine Arteriosklerose habe – vulgo “Arterienverkalkung”.

Diese kommt u.a. daher, dass mein Körper das schädliche Cholesterin “LDL” nicht selbst abbauen kann.

Diese Unfähigkeit des Körpers ist auch mit bester Lebensweise und Ernährung nur im kleinen Umfang veränderbar; so einen Scheiß bringt man wahrscheinlich mit auf die Welt – erbt ihn, oder so…

Dieser Makel meines Organismus kann aber dafür sorgen, dass sich irgendwo in meinem Körper weitere Engstellen bilden, die irgendwann zu einem Infarkt führen können.

Mein Leben wird nie wieder so sein, wie vorher

Ich muss es akzeptieren, wie es ist; ich kann es nicht ändern: In meinem Körper schlummert eine potenzielle Zeitbombe namens “Arteriosklerose” oder “Koronare Herzerkrankung”, die ich – nach aktuellem medizinischen Stand der Dinge – nur durch Dauermedikation beeinflussen kann.

Heilbar ist meine Krankheit nicht – ich kann lediglich ihre Progression beeinflussen und hoffen dass -wenn ich alles richtig mache – keine weitere Herzarterie mehr verstopft und mich doch mal irgendwann umhaut >>> Herzinfarkt / Herzstillstand >>> Deckel zu !

Mein Sturkopf jubelt (ein bisschen)

Seit jeher genieße ich den Ruf, ein wenig “stur” zu sein – vor allem, “wenn es darauf ankommt”.

Diese Eigenschaft wird mir nun sicher helfen, die Dinge an meinem Leben zu verändern, die das Fortschreiten meiner Krankheit verlangsamen können.

So einfach kriegst Du mich nicht, Gevatter Tod !

Manche Themen in meinem Leben wie “Gewichtsverlust” und “mehr Bewegung” werde ich eben noch stringenter verfolgen, als bisher.

In allen anderen Themen (stopfe Dir kein Junkfood in den Mund und so) war ich bisher schon nicht sooo schlecht (als jemand, der sich überwiegend vegan und vegetarisch ernährt bin ich ein bisschen im Vorteil).

Was kann ich aus der ganzen Scheiße lernen ?

Wenn der Tag nicht Dein Freund ist, mache ihn zu Deinem Lehrer !

Diese Philosophie versuche sie seit Jahren in meinem Handeln zu verinnerlichen. Die Dinge passieren nicht “damit Du etwas lernst”, aber “Du kannst aus allem etwas lernen….”

Der Mist, der passiert wird nicht besser, aber er kann einen Sinn erhalten.

Die Nähe des Todes, die mich seit gut einem Jahr direkt und persönlich umgibt, ermöglicht mir eine Reihe von Erkenntnissen:

Der Tod ist unvermeidlich – ein schlechtes Leben ist es nicht !

Wir Menschen – mich eingeschlossen – neigen sicher viel zu oft dazu, den Tod, dessen Unvermeidlichkeit mit unserem ersten Atemzug beginnt (genau genommen sogar schon früher) zu verdrängen.

Und so leben wir oft ein Leben, in dem wir dem Irrglauben folgen, es würde immer so weiter gehen und Aufschub ermöglichen.

Wir tun so, als hätten wir unendlich viel Zeit, die Dinge zu tun, die wir noch tun wollen – wenn nicht heute, dann eben morgen.

Wir beugen uns oft dem Diktat des “Es muss halt sein”, anstatt dem Diktat: “Los, lebe so gut wie möglich”.

  • Und wir essen das Eis nicht
  • Und wir machen die Reise nicht
  • Und wir schreiben nicht das Buch
  • Und nicht den Blogbeitrag
  • Und wir gehen nicht zum Konzert
  • Und wir lernen nicht das Instrument zu spielen
  • Und wir sprechen unsere Traumfrau und unseren Traummann nicht an
  • Und wir sagen nicht: “Ich würde gerne noch etwas mit Dir klären…”
  • Und wieder sind wir nicht aufgestanden, um auf das Unrecht hinzuweisen, das wir sehen
  • Und wieder bin ich nicht aufgestanden und habe mich für die Dinge engagiert, die mir wichtig sind politisch & gesellschaftlich

Und dann ist es plötzlich zu spät und wir liegen vielleicht mit 56 Jahren auf dem Sterbebett und bevor uns das Licht ausgeht, denken wir:

“Oh Mann – und ich dachte, ich hätte noch so viel Zeit – so eine Scheiße !”

Niemand lag je auf dem Sterbebett und bereut es, seine letzte Powerpointfolie nicht aktualisiert zu haben.

Wurstsalat und Pommes statt Projektpläne und Powerpointfolien

Der letzte Wunsch meiner Freundin an mich, wenige Tage vor ihrem Tod im Mai 2023, mit gerade mal 56 Jahren, lautete:

An meinem Geburstag im August dieses Jahres möchte ich noch einmal Wurstsalat und Pommes essen.

Ich versprach ihr Berge von Wurstsalat und Pommes, sofern es in meiner Macht stünde.

Von einer Powerpoint-Präsentation, die sie noch aufhübschen müsse, hatte sie übrigens nichts gesagt, auch nicht von irgendwelchen Abschlüssen, die sie als Steuerberaterin noch zu machen habe…

Wenn es also diese eine Sache gibt, die ich aus dem Sterben und den Krankheiten um mich herum in jüngerer Zeit gelernt habe, dann dieses:

Es ist nicht viel Zeit, die wir noch haben, es ist nur viel Zeit, die wir nicht nutzen um möglichst glücklich zu sein und die Welt in einem besseren Zustand zu verlassen, als wir sie angetroffen haben.

Der Tod ist unvermeidlich, ob er nun früher oder später zu uns kommt ist Nebensache.

Ein gutes Leben zu führen ist nicht selbstverständlich, aber jederzeit möglich.

Ein schlechtes Leben zu führen ist vermeidlich.

Es liegt alleine an uns selbst, was wir zwischen dem 1. und dem letzten Atemzug daraus machen.

Und ich finde, wir sollten jeden Tag versuchen, das Beste daraus zu machen, denn niemand hat es in der Hand vorherzusagen, wann es der letzte Tag sein wird.

Los, werde reich – hole alles aus Dir raus

Wunschleben-Tipp | Ideen für ein glückliches und selbstbetimmtes Leben

Kauf Dir außerdem ein Boot, ein dickes Auto und leg Dein Geld in Kryptowährung an…

Gerade bin ich wieder mal über die Internetseite eines Coach-Kollegen gestolpert, der – nach eigenem Bekunden – seinen Kunden zu einem „erfolgreichen Leben verhilft“.

Dagegen wäre ja an sich nichts zu sagen – ich biete ja selbst so etwas an….

Was mich bei dem “Coach” allerdings stört ist das:

Seine gesamte Website ist voll mit Beispiel davon, was er selbst für Erfolg hält: Seine Millionen, seine Porsches, seine Flugzeuge etc…

Was mir bei ihm fehlt ist “Ergebnisoffenheit”

In der Coachingschule, die ich besucht habe lernte ich “ergebnisoffen” zu sein.

Ergebnisoffenzu sein bedeutet, meine Kunden dabei zu begleiten, für sich selbst zu definieren, was z.B. Erfolg ist und sie dann dabei zu unterstützen, genau das zu erreichen, was sie sich selbst wünschen.

Niemals – nie !!! käme ich auf den Gedanken, für meine Kunden zu definieren, was „Erfolg“ ist, was „richtig oder falsch“ für sie ist.

Ich nehme einfach nicht alle Coachingaufträge an

Sollte mir mal ein Kunde sagen, dass er sich wünscht, dass ich ihn dabei begleite auf Teufel komm raus reich zu werden, dicke Autos zu fahren, dann lehne ich das ab – schon weil ich “Dicke Autos” aus moralischen Gründen ablehne. Ebenso begleite ich niemanden dabei, andere oder sich selbst auszubeuten.

Zu definieren, was für einen anderen Menschen “Erfolg” bedeutet – auf die Idee käme ich nicht

Das alleine ist es nicht, was mich stört: Ich halte es auch für „schlechtes Coachinghandwerk“ das zu tun.

Ich glaube, Welt braucht nicht noch mehr Menschen, die Weltbildern folgen, die ihnen “aufgeschwatzt werden” und vor allem keine Menschen, die unreflektiert dem Dogma des “Höher, Schneller, Weiter” folgen.

Für mich ist es geradezu eine Karrikatur von “Persönlichem Coaching”, wenn am Ende des Coachings das Ergebnis steht, das sich der Coach gewünscht hat und nicht das, welches der Kunde in seinem tiefsten Innern möchte.

Du alleine kannst Deine Erfolgskriterien festlegen

Den größten Dienst, den ich als Coach meinen Klienten leisten kann ist es, für sich selbst nachhaltig, ehrlich und aus dem tiefsten Innern zu definieren, was Erfolg für sie oder ihn bedeutet.

Für den einen ist es „mehr Geld“, für den anderen „mehr Zeit für Muse“, für ganz andere ist es vielleicht „mehr Abenteuer“ im Leben.

Ich weiß, dass es verlockend ist, beim Coaching als Coach “loszulassen”, abzukürzen und sich auf Scheinziele mit dem Kunden zu fokussieren – einfach, weil sie schon da sind…

Aber die Essenz eines glücklichen und erfüllten Lebens is doch das: Nur dem zu folgen, was man aus tiefsten Herzen wirklich möchte und nicht dem zu folgen, was einfach “nachzuplappern” ist.

Wirklich glücklich ist nachhaltig, wer „sein eigenes Ding macht“ und nicht das „Ding von anderen“.

Wer Erfolgsdefinitionen anderer übernimmt, hängt womöglich sein ganzes Leben am Tropf dieser “Gurus” und findet nie zu sich selbst und seinen Wünschen.

Einfach deshalb, weil die Suche nicht wirklich aufgehört hat.

“Clevere” Geschäftemacher nutzen diese immer wieder aufflammende und unerfüllte Sehnsucht dafür, andere dauerhaft von sich abhängig zu machen, so nach dem Motto: „Dann bist Du wohl noch nicht so weit – komm buche noch ein Coachingpaket !“

Ich mahne zur Skepsis, wenn Dir jemand vorgeben möchte, was „Erfolg wirklich ist“ und schon mit einem fertigen Modell auf Dich zu kommt.